425-jähriges Jubiläum: Das ist das Fest-Programm der Johannes-Schützen

13.04.201814:00

Der Nachfolger für Bürgerschützenkönig Josef Reher (mit grüner Schärpe) wird bereits freitags ausgeschossen.© Simon

Drensteinfurt – Mittelalter-Spektakel, Ausstellung in der „Alten Post“, historischer Filmabend – vor allem aber: Jubiläumsschützenfest. Das sind die Höhepunkte aus Anlass des 425-jährigen Bestehens des Bürgerschützenvereins St. Johannes Drensteinfurt.

Während die Attraktionen des Mittelalter-Spektakels (9. bis 10. Juni) bereits seit einiger Zeit feststehen, wurden nun auch die Eckpunkte des Jubiläumsschützenfestes (15. bis 17. Juni) festgelegt.

Freitag, 15. Juni: Zum Auftakt beginnt um 17 Uhr in der Pfarrkirche St. Regina die Schützenmesse, an der sowohl der Männergesangverein als auch der Posaunenchor Drensteinfurt mitwirken. Anders als normalerweise findet das Ringen darum, wer Jubiläumskönig wird, nicht erst am Samstag, sondern bereits am Freitag statt.

Dazu treten die Bürgerschützen um 18.30 Uhr mit Stock und Hut auf dem Marktplatz an, um unter anderem das amtierende Königspaar Josef und Brigitte Reher abzuholen. Auf dem Weg in den Schlosspark wird am Ehrenmal ein Kranz niedergelegt. Spannend dürfte es ab 20.30 Uhr unter der Vogelstange werden, weil es vermutlich mehrere Anwärter gibt, die sich den Titel des Jubiläumskönigs sichern wollen.

Jubiläumszug durch Drensteinfurt

Den Wettkampf umrahmen der Spielmannszug Grün-Weiß, das Blasorchester Everswinkel und die Musikkapelle Roßhaupten. Letztere gestaltet auch den Festkommers ab 23 Uhr, in dessen Rahmen der neue König proklamiert wird. Für Tanzmusik bis in die Nacht sorgt anschließend DJ Marko.

Samstag, 16. Juni: Der Samstag beginnt um 11.30 Uhr an der „Alten Post“ das Platzkonzert mit der Musikkapelle Roßhaupten und der Drensteinfurter Rentnerband. Dort treten die Schützen mit Stock und Hut um 12.30 Uhr an. Um 13 Uhr werden Vereinsvorsitzender Theo Scharbaum und Bürgermeister Carsten Grawunder die Gastvereine begrüßen. Am Ende des um 14.30 Uhr beginnenden Jubiläumsumzugs durch Drensteinfurt steht der Große Zapfenstreich auf Haus Steinfurt. Am Schießen um den Bierkönigspokal ab 17 Uhr können sich Mitglieder aller Vereine beteiligen. Zum großen Festball, der um 20 Uhr im Festzelt beginnt, spielt die „Valentino-Show-Band“ auf; der Eintritt ist frei.

Public Viewing: WM Spiel Deutschland-Mexiko

Sonntag, 17. Juni: Am Sonntag beginnt der traditionelle Frühschoppen um 11 Uhr im Festzelt. Die Festansprache wird um 11 Uhr der Schirmherr halten – niemand Geringeres als der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales Karl-Josef Laumann. Natürlich haben die Bürgerschützen auch eingeplant, dass am Sonntag das Fußballspiel Deutschland-Mexiko im Rahmen der Weltmeisterschaft stattfindet.

Bis zu dessen Anpfiff um 17 Uhr verkürzt das Kolping-Blasorchester Rinkerode die Wartezeit musikalisch. Das Spiel wird auf Großbildleinwand übertragen. Außerdem beginnt um 13.30 Uhr der große Familiennachmittag mit Kinderfest, Kaffee und Kuchen. Nach Spielende sorgt DJ Vopsi für die passende Partymusik.

Pokalschießen am 21. April

Das Pokalschießen findet am Samstag, 21. April, im „Gasthaus Eickholt“ in Davensberg, Frieport 22, statt – mit veränderter Durchführung: Das Scheibenschießen um den Königspokal entfällt. Stattdessen wird es für die ehemaligen Könige des Bürgerschützenvereins ein Vogelschießen geben. Der Sieger dieses Vogelschießens wird den Titel „Jubiläumskaiser“ erhalten und soll aktiv in die kommenden Feierlichkeiten eingebunden werden. Für die ehemaligen Königinnen des Vereins findet einmalig ebenfalls ein Schießen statt.

Die Damen schießen auf Scheiben und werden so ihre Siegerin ermitteln. Ebenfalls auf Scheiben und somit in gewohnter Art und Weise werden die Fahnenoffiziere und die Vorstandsmitglieder ihre Sieger ermitteln. Erstmalig dürfen auch ehemalige Fahnenoffiziere des Vereins am Schießen um den „Fahnenpokal“ teilnehmen. Von der Erweiterung des Teilnehmerkreises erhofft sich der Vorstand einen noch spannenderen Wettbewerb. Beginn der Veranstaltung ist um 15.30 Uhr, die Sieger werden aller Voraussicht nach gegen 18.30 Uhr feststehen

Stadttore erinnern an Ursprung

Johannesschützen feiern 425-jähriges Jubiläum

10.04.201814:00

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Bürgerschützenvereins „St. Johannes“ sorgen dafür, dass rechtzeitig zum 425-jährigen Jubiläum die Stadttor-Replikate hergerichtet und aufgestellt sind.© M. Wiesrecker

Drensteinfurt – Damals, als vor 425 Jahren, im Jahr 1598, der Bürgerschützenverein „St. Johannes“ aus der Taufe gehoben wurde, diente er dem Zweck, die Befestigung Stewwerts mit seinen Stadttoren instand zu halten und zu bewachen. Anlässlich dieses Jubiläums und in Erinnerung an längst vergangene Zeiten stellen die Bürgerschützen Replikate von drei der ursprünglich vier Stadttore an den alten Standorten auf.

In der Halle von Klaus Storck wird eifrig gewerkelt. Mit Pinseln, Bohrschraubern und anderen handwerklichen Geräten repariert und restauriert seit Freitagnachmittag der Vorstand der Bürgerschützen gemeinsam mit Mitgliedern der Landsknechtgarde die Nachbauten der drei Stadttore. Mit Lkw und Tieflader wurden sie schon vor Tagen aus dem 70 Kilometer entfernten Ochtrup, vom Schützenverein Weiner, abgeholt.

Vor dem Aufstellen der Tore müssen die durch den Transport entstandenen Schäden behoben und vor allen Dingen die richtigen Namen, Zahlen und Daten aufgemalt werden. „Wir wollen, dass die Stadttore dem Original möglichst ähnlich sind“, informiert der Stadttorbeauftragte und Spieß der Bürgerschützen, Herbert Reher. Darum werden die Tore in einem dem Sandstein ähnlichen Farbton gestrichen.

Unzählige Schindeln werden bepinselt, sie sollen der alten Stadtmauer nachgebildet werden. „Wir sind Klaus Storck dankbar, dass wir hier die Tore unentgeltlich unterstellen und jederzeit im Trockenen daran arbeiten können“, sagt Reher. Insgesamt lobt er die gute Zusammenarbeit der Landsknechte mit dem Vorstand. „Wir machen uns eine Menge Arbeit, um die Traditionen der Stadt aufrecht zu halten“, berichtet Reher.

Beo Wältermann (vorne) und der Stadttor-Beauftragte Herbert Reher begutachten ein Tor.© M. Wiesrecker

Die ehrenamtliche Arbeit sei nicht selbstverständlich. Dass die Wahl auf eben diese Stadttore fiel, lag an der guten Statik der Tore, die bereits beim Jubiläum des Weimarer Schützenvereins gute Dienste geleistet hatten. Anders als in Ochtrup werden die Tore in Stewwert jedoch auf Standsockeln befestigt. Am 21. April werden die Fundamente mit einem Gewicht von etwa 3,5 Tonnen, die später wieder abgebaut werden, gegossen.

Befestigt werden die Tore an den dort eingegossenen Schrauben. „Uns ist es wichtig, dass die Standfestigkeit gewährleistet ist“, so der Anwendungsmechaniker. Um das Fundament wird ein Zaun errichtet, damit es nicht zu Unfällen kommt. Aufgestellt werden die drei Tore am 27. und 28. April – noch vor dem „Sommerfeeling“ – am Bronzepferd am Schloss-Bistro, an der Hammer Straße in Höhe des Altenheims und an der Münsterstraße am ehemaligen Kiosk.

„Dort, wo es möglich war, haben wir den ursprünglichen Standort eingehalten“, versichert Reher. Bis zum Aufstellen der Tore, für das die Bürgerschützen einen Kran benötigen, müssen die Schützen noch etliche Stunden Arbeit investieren. Denn zum Jubiläum, das vom 15. bis 17. Juni gefeiert wird, und auch zum eine Woche vorher stattfindenden mittelalterlichen Markt sollen die Tore in aller Pracht für die erwartete große Zahl von Gästen aus nah und fern, erstrahlen Voraussichtlich bis zum 27. oder 28. Juni sollen die Tore stehen bleiben, dann werden sie abgebaut und weiterverkauft. „Die ersten Interessenten waren schon da“, verrät Herbert Reher.

16 Fragen bis zum Hauptgewinn

Bürgerschützen-Quiz im Mittelpunkt der Schaufensteraktion

22.04.201821:00

Bei der Schaufensteraktion dreht sich alles um die Bürgerschützen Drensteinfurt.© Mechthild Wiesrecker

Drensteinfurt – Die von IG Werbung und Stadtverwaltung alle zwei Jahre stattfindende Schaufensteraktion ist aus Stewwert nicht mehr wegzudenken. Bei dem Wettbewerb mit wechselnden Themen winken dem Gewinner attraktive Preise. In diesem Jahr, das in besonderer Weise dem Bürgerschützenjubiläum gewidmet ist, bietet es sich an, auch die Schaufenster mit den Requisiten des Vereins zu schmücken.

Um die Gewinner zu ermitteln, hatte Karl-Heinz-Simons, der als Bürgerschütze selber im Festausschuss aktiv ist, eine geniale Idee. Ein Quiz rund um die Geschichte der Bürgerschützen, 16 Fragen aufgedruckt auf großen Plakaten und ausgestellt in den Schaufenstern der teilnehmenden Geschäfte, müssen beantwortet werden. Doch Angst, die Fragen nicht beantworten zu können, braucht niemand zu haben. Wer sich die Fotos und Texte auf den Plakaten aufmerksam anschaut, sollte keine Probleme haben. 

So dürften auch Fragen wie: „In welchem Jahr gastierte die bayrische Musikkapelle Roßhaupten bei den Bürgerschützen?“, oder „In welchem Jahr löste der Schützenhut den traditionellen Zylinder ab?“, keine Probleme machen. Für die Lösung stehen immer drei Antwortmöglichkeiten zur Wahl. 

Eingetragen werden die Lösungen auf eine der 3000 Gewinnspielkarten, die in den teilnehmenden Geschäften ausliegen und dort wieder abgegeben werden können. Die Schaufensteraktion beginnt mit dem Summer Feeling am 6. Mai und endet am 13. Juni. Die Gewinner werden beim großen Jubiläumsfrühschoppen am 17. Juni bekannt gegeben. Erst dort erfahren die Gewinner, welchen Preis sie aus den Händen von Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, entgegennehmen können. 

Bei den attraktiven Preisen lohnt sich das Mitmachen. Als erster Preis winken Stewwerter Taler im Wert der Jubiläumszahl 425 Euro, auch eine Fahrt mit dem Heißluftballon für zwei Personen, Waren- und Geldgutscheine können gewonnen werden. 

Ein Blickfang: Bürgerschützen errichten Nachbildungen von Stadttoren

30.04.201814:00

© Wiesrecker

Drensteinfurt – Das Jubiläumsschützenfest hat noch gar nicht begonnen und schon ziehen die Schützen die Aufmerksamkeit der Stewwerter auf sich. Eine große Menge Schaulustiger verfolgte am Freitagnachmittag den Aufbau der Stadttore am Schlossbistro und in Höhe des Malteserstiftes.

Mit einem Kran musste der große Querbalken, der die beiden Säulen rechts und links miteinander verbindet, aufgelegt werden. Seit Anfang April sind die Bürgerschützen und die Landsknechtsgarde mit der Aufbereitung der drei Stadttore beschäftigt. Die Idee war, zum 425-jährigen Bestehen des Bürgerschützenvereins Drensteinfurt „St. Johannes“ drei Stadttornachbildungen dort aufzustellen, wo in den Anfängen der Stadt mit Stadttoren die Eingänge gesichert wurden. 

Am Freitagnachmittag zeigten sich die Sponsoren Roland Klein, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse, und Dennis Gebauer, Leiter der Sparkasse Drensteinfurt, begeistert von den Stadttornachbildungen, die nicht nur einige Meter hoch, sondern auch fast drei Tonnen schwer sind. 

Mit einem Kran wurde der Querbalken auf die beiden Säulen manövriert. Insgesamt werden drei dieser Stadttore aufgebaut, die an lange vergangene Zeiten erinnern sollen. Eine aufsehenerregende Idee des Bürgerschützenvereins Drensteinfurt „St. Johannes“.© Wiesrecker

Trotz Regenschauer: Mittelaltermarkt begeistert Besucher

Drensteinfurt – Gaukler, Ritter, Handwerker und Musiker in prächtigen alten Gewändern, dazu Kulinarisches aus der Zeit, als Tiefkühlkost noch unbekannt war, bestimmten am Wochenende das Bild im Schlosspark. Zahlreiche Besucher kamen zum zweiten Mittelaltermarkt in die Wersestadt, erfreuten sich an den Ständen, der tollen Musik und dem ansprechenden Flair in dem weitläufigen Gelände des Parks.

Zufrieden waren sie wohl alle, Händler, Spielleute und die Besucher, von denen einige wenige ebenso in mittelalterlichen Gewändern erschienen waren wie die Bürgerschützen, die den Mittelaltermarkt nach Drensteinfurt geholt hatten. Dabei sah es noch am Freitagnachmittag nach dem sturzflutartigen Regenschauer gar nicht so gut aus – standen doch Teile des Schlossparks unter Wasser, sodass man sich kurzerhand entschloss, Fachkräfte einer Firma mit ins Boot zu holen.

11.06.201812:12

© M. Wiesrecker

Drensteinfurt – Gaukler, Ritter, Handwerker und Musiker in prächtigen alten Gewändern, dazu Kulinarisches aus der Zeit, als Tiefkühlkost noch unbekannt war, bestimmten am Wochenende das Bild im Schlosspark. Zahlreiche Besucher kamen zum zweiten Mittelaltermarkt in die Wersestadt, erfreuten sich an den Ständen, der tollen Musik und dem ansprechenden Flair in dem weitläufigen Gelände des Parks.

Zufrieden waren sie wohl alle, Händler, Spielleute und die Besucher, von denen einige wenige ebenso in mittelalterlichen Gewändern erschienen waren wie die Bürgerschützen, die den Mittelaltermarkt nach Drensteinfurt geholt hatten. Dabei sah es noch am Freitagnachmittag nach dem sturzflutartigen Regenschauer gar nicht so gut aus – standen doch Teile des Schlossparks unter Wasser, sodass man sich kurzerhand entschloss, Fachkräfte einer Firma mit ins Boot zu holen.

Nachdem diese die Kanalrohre durchgespült hatten, versickerte das Wasser zügig. Lediglich der Bereich vor der Bühne war noch ein matschiges Problem. Hier schaffte eine Ladung Holzschnitzel einer weiteren Firma Abhilfe. So kam es, dass die Besucher trockenen Fußes ihre mittelalterliche Exkursion genießen konnten.

Geboten wurde ihnen ein fantastisches Programm, das der „Schultheiß“ der Stadt, Bürgermeister Carsten Grawunder, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Bürgerschützen Theo Scharbaum und den Spielleuten nach einem Umzug rund um den Park eröffnete.

Mittelalterspektakel in Drensteinfurt: „Eine rundum gelungene Sache“

Drensteinfurt – „Wir sind sehr zufrieden mit dem Mittelalterspektakel“, lautet das endgültige Resümee von Theo Scharbaum am Montagmorgen. Die ganze Veranstaltung sei friedlich und ohne Verletzte über die Bühne gegangen.

Die eigentliche Zielsetzung an erwarteten Besuchern wurde mit 6.000 Personen an beiden Tagen übertroffen. „Für uns ist das finanziell eine runde Sache“, versichert der Vorsitzende der Bürgerschützen.

Auch die Schausteller hätten sich durchweg positiv geäußert. Besonders der tolle Platz, den es nicht bei allen Veranstaltungen gibt, habe es ihnen angetan. „Eine rundum gelungene Sache.“

„Der größte Unsicherheitsfaktor war das Wetter, aber das hätte uns deutlich schlimmer treffen können“, so Scharbaum. Noch am Freitag wären so mache Bürgerschützen skeptisch gewesen, aber: „Das kleine bisschen Regen am Samstagabend konnten wir gut verschmerzen“.

Glücklicherweise hätte sich zudem die Schwüle des Samstags am Sonntag in angenehme Temperaturen verwandelt. Einziger Wermutstropfen sei die fehlende, aber angekündigte Postkutschenfahrt gewesen. „Der Betreiber wollte mit seiner Kutsche bis auf den Schlosspark fahren, was wir aus Sicherheitsgründen nicht genehmigen konnten“, informiert Theo Scharbaum.

Der Schlosspark habe nur eine Zufahrt und die hätte für Rettungsfahrzeuge frei bleiben müssen. Vorschläge des Vereins eine Haltestelle am Tor am Schlossbistro einzurichten und mit Schildern darauf hinzuweisen habe der Betreiber abgelehnt. Bleibt die Frage, ob der Bürgerschützenverein, zukünftig noch einmal einen Mittelaltermarkt plant.

„Im Moment steht das nicht auf unserer Agenda“, gibt Scharbaum zu, obwohl schon einige danach gefragt hätten. „Vielleicht findet sich ja ein anderer Organisator“, fügt er augenzwinkernd hinzu.

Mit dem 268. Schuss:

Frank Tendahl ist neuer Schützenkönig in Drensteinfurt

Drensteinfurt – Frank Tendahl ist neuer Schützenkönig des Bürgerschützenvereins „St. Johannes“ Drensteinfurt 1593. Er holte den Vogel mit den Namen „Ruhrpottadler Johannes – Vogel der Freiheit“ am Freitag um 22.33 Uhr mit dem 268. Schuss aus dem Kugelfang im Schlosspark.

Zur Königin erkor er seine Ehefrau Martina Tendahl. Zuvor hatten sich Tendahl und seine Kontrahenten im Schlosspark einen nervenaufreibenden Wettstreit an der Vogelstange geliefert. In der letzten Stunde wechselte er sich mit Bernd Bußmann, Ralf Popil und Frank van Elten, die allesamt zielsicher auf den Vogel „Ruhrpottadler Johannes – Vogel der Freiheit“ ihre Schüsse abgaben, ab. 

Immer wieder ging ein angespanntes Aufstöhnen durch die Reihen der vielen Zuschauer, die die Reste des hölzernen Vogels mehr als einmal schon fallen sahen. Am Ende war die Freude groß und das Königspaar wurde jubelnd auf den Schultern durch die Menge getragen.

Die Insignien beim Schießen zum Auftakt des Jubiläumsschützenfestes holten: Daniel Möllers (Fass, 50. Schuss), Frank Tendahl (Apfel, 79. Schuss), Michael Simons (Zepter, 103. Schuss), Klaus Rosendahl (Krone, 131. Schuss) und Timo Lammersmann (linker und rechter Flügel, 141. und 142. Schuss).

Begonnen hatte das Schützenfest am Freitag mit einem gut besuchten Festgottesdienst in der St.-Regina-Kirche, der vom Männergesangsverein (MGV) und dem Everswinkler Blasorchester musikalisch begleitet und von Pfarrer Jörg Schlummer zelebriert wurde. 

Beim anschließenden Antreten auf dem Marktplatz mit den obligatorischen Liegestützen einzelner Schützen für kleine Verfehlungen boten die Musikvereine ein imposantes Bild: die Roßhauptener Blaskapelle mit ihren bunten Trachten vor dem strahlend blauen Himmel, den Fähnchen und der Kirche im Hintergrund. Dazu die blauen Uniformen der Everswinkler, das Grün-Weiß des Stewwerter Spielmannszugs, das leuchtende Rot der prächtigen Landsknechtgarde und das dunklere Rot des MGV. Und natürlich die lange Schlange der Schützen mit Uniformen oder in zivil mit dem obligatorischen Stock mit Blumenschmuck.

Die Kranzniederlegung am Ehrenmal mit der deutschen und zur Ehre der Freunde aus Ingré auch französischen Nationalhymne ging dem Vogelschießen voraus. Im Schlosspark standen die Besucher bis spät in die Nacht dicht gedrängt, so viele waren gekommen, um das Schützenfest im 425. Jubiläumsjahr mitzufeiern.

Höhepunkt am Samstag, 16. Juni, ist der Jubiläumsumzug durch Drensteinfurt ab 14.30 Uhr und der anschließende Zapfenstreich am Haus Steinfurt. Der Sonntag steht im Zeichen des Frühschoppens im 1500 Quadratmeter großen Doppel-Festzelt, das Platz für 2000 Menschen bietet. Die Festrede hält ab 11 Uhr Arbeitsminister Karl-Josef Laumann.

Hoher Besuch zum Jubiläum: Minister beim Frühshoppen der Bürgerschützen

Drensteinfurt – Groß war eigentlich alles im Jubiläumsjahr der Bürgerschützen St. Johannes von 1593: die Beteiligung der Schützen, der Vereine, der Spielmannszüge und natürlich auch die Zahl der Gäste beim traditionellen Frühschoppen am Sonntagmorgen. Dort hielt Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, eine engagierte Festrede.

„Dieser Schützenverein lebt und steht prächtig da“, lobte Laumann. Die Schützenvereine beweisen eine große Zuneigung und Engagement für ihre Heimat. „Uns ist es nicht egal, was aus der Heimat wird“, stellte der Minister fest. Den Menschen im Ort solle es auch in 20 Jahren noch gut gehen, darauf müssten alle aufpassen.

Früher, so der Minister, war Nachbarschaftshilfe wichtiger Bestandteil des Lebens. Heute sehe man die Nachbarn gar nicht mehr. „Es ist Ihre Stadt, füllen Sie sie mit eigenem gesellschaftlichen Leben“, forderte er die Anwesenden auf. Solche Feste wie das Bürgerschützenfest seien wichtig und förderten die Gemeinschaft. Der Schützenverein sei ein Verein mit Werten und das habe auch mit Glauben und Kirche zu tun. Darum stehe zu Beginn des Festes der Gottesdienst und das sei gut so.

Nicht nur Minister Laumann erhielt viel Beifall, sondern auch das Blasorchester aus Roßhaupten, das den Frühschoppen und das gesamte Fest musikalisch begleitete, sowie selbstverständlich auch der Spielmannszug Grün-Weiß. Begonnen hatte der Frühschoppen mit einer Vielzahl an Gratulanten aus Vereinen und Verbänden. Theo Scharbaum, erster Vorsitzender des Vereins, sagte: „Das ist ein Jubiläumsschützenfest wie ich es mir gewünscht habe.“

Für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet wurden Werner Lenz, Alfred Leschnikowsi, Bernhard Melisch, Hans Meyer und Egon Wittler. Geehrt wurden auch die Sieger des Pokalschießens, die Insignienschützen sowie der neue Bierschützenkönig Nils Merschhoff in Abwesenheit. Geehrt wurden zudem verdiente Mitglieder für ihr außergewöhnliches Engagement für den Verein. Die Gewinner des Schaufenster-Preisausschreibens freuten sich über ihre Gewinne.

Den ersten Preis, 425 Stewwerter Taler, erhielt Magdalena Rosek, den zweiten Preis, eine Ballonfahrt für zwei Personen, nahm Janina Kretschmer aus Iserlohn entgegen. Die junge Frau hatte den Besuch des Mittelaltermarktes mit einem Stadtrundgang verbunden und war so auf die Aktion aufmerksam geworden. Christian Theodor Korbeck freute sich über den dritten Preis in Höhe von 100 Euro.

dem Bürgerschützenverein wurde die Ehrenplakette des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen

Qualität der Feste sichern – Bürgerschützen heben Beiträge an

05.11.201811:31

Der neue Vorstand der Bürgerschützen St. Johannes darf sich nun bewähren. Mit angehobenen Mitgliedsbeiträgen geht es in die nächste Saison.© M. Wiesrecker

Drensteinfurt – Eine lebhafte Diskussion um die Beitragserhöhung gab es auf der Generalversammlung der Bürgerschützen St. Johannes am Samstagabend in der Gaststätte „La Piccola“.

Zukünftig bezahlen Mitglieder einen Jahresbeitrag von 30 Euro. „Wir müssen den Beitrag erhöhen, um auch weiterhin ein qualitatives Schützenfest feiern zu können“, hatte Kassierer Karsten Lohmann anhand der Zahlen belegt. Tatsächlich reichte der bisherige Beitrag von 20 Euro zuzüglich des seit vier Jahren geleisteten Zuschlags von 5 Euro für das Jubiläumsschützenfest gerade, um über die Runden zu kommen. Der Vorschlag des Vorstands, den Beitrag zukünftig bei 25 Euro zu belassen, wurde von vielen begrüßt, von einigen abgelehnt. Aus den Reihen der Schützen kam letztendlich die Idee, den Beitrag direkt auf 30 Euro zu erhöhen, um etwas Rücklage zu haben

„Auf dem Schützenfest werden 200 Euro problemlos versoffen und jetzt diskutieren wir über fünf Euro mehr im Jahr“, gab der Schütze zu bedenken. Theo Scharbaum, Erster Vorsitzender, ergänzte zudem, dass der Jahresbeitrag den freien Eintritt zum Festball, Freibier während des offiziellen Teils von zwei Generalversammlungen, einen Zuschuss für den König und Spaß und Gemeinschaftsgefühl enthalte. Außerdem müsse der Verein eine gewisse Liquidität behalten, um in Vorleistung treten und Anschaffungen tätigen zu können.

Vorstandsmitglied Herbert Reher bat die Schützen zu überlegen, ob sie das Schützenfest nach vorne bringen wollen. „Gute Musik kostet Geld“, stellte er fest. Kassierer Lohmann warf die Bedenken in den Raum, dass Mitglieder aufgrund der Beitragserhöhung abspringen könnten. Am Ende stimmten dennoch 40 Mitglieder für einen Jahresbeitrag von 30 Euro, 29 Mitglieder für 25 Euro, während sich acht Mitglieder enthielten.

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